Die neue Verkaufswelle nach dem überraschend klaren griechischen Votum gegen das Angebot der Europartner hat vor allem die Banken getroffen. Klar ist, dass die Finanzwirtschaft das Epizentrum der griechischen Krise ist. Wesentlich unklarer scheint hingegen, ob noch Ansteckungsgefahr für Institute aus anderen Euroländern besteht. Ist diese Sorge übertrieben, könnte die Deutsche Bank nach dem Rückschlag ein Schnäppchen darstellen.
Auf 9,7 ist das Konsens-KGV für 2015 mittlerweile gefallen. Trotz aller hausgemachten Probleme kann das definitiv als günstig angesehen werden.
Es sei denn, es kommt, ausgehend von Griechenland, zu einem Flächenbrand im Sektor - etwa über eine Serie ausfallender Kredite.
Wir halten das für wenig wahrscheinlich. Denn die Rettungsbemühungen für die Hellenen in den letzten Jahren hatten ja in erster Linie zum Ziel, die eigenen Banken und Versicherungen aus der Schusslinie zu bekommen. Gemäß der zuletzt vermeldeten Investitionsvolumina in Griechenland ist das auch hervorragend gelungen. Und in letzter Instanz steht immer noch die EZB bereit, um eine Ausbreitung über die griechischen Landesgrenzen hinaus zu vermeiden.
Den aktuellen Abschlägen für die Banken wegen der Zuspitzung der Probleme beim designierten Pleitestaat könnte eine Erholungswelle der Erleichterung folgen, wenn der Flächenbrand ausbleibt. Und das scheint für uns das wahrscheinlichere Szenario.
Die Deutsche Bank hat zudem die wichtige Unterstützung bei 26,30 Euro noch nicht wieder unterschritten, insofern gibt es auch technisch kein Alarmsignal. Eine endgültige Entwarnung würde zwar erst ein nachhaltiger Anstieg über 28 Euro darstellen, generell sehen wir auf dem aktuellen Niveau aber mehr Chancen als Risiken. Bei 26 Euro kann aus Vorsichtsgründen aber ein Stop-Loss platziert werden.
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